„Das Wort sie sollen lassen stahn“ – Neue Texte und Lieder im neuen Kirchenjahr

Mit dem neuen Kirchenjahr wird in den lutherischen Kirchen eine überarbeitete Leseordnung für die Gottesdienste an Sonn- und Feiertagen eingeführt, die ein Jahr lang in Bayern getestet wird und daher auch auf Ihre Rückmeldung, Lob und Kritik angewiesen ist. Wie bisher gibt es sechs Lesereihen, auf kirchendeutsch:

Perikopenreihen, die sich nach sechs Jahren wiederholen. Für die Testphase des Kirchenjahres 2014/15 werden alle sechs Reihen gleichzeitig bearbeitet, nach den sechs Kirchenkreisen unserer Landeskirche alphabetisch geordnet. Wir im Kirchenkreis Regensburg werden uns also (wie in diesem Jahr) mit der sechsten Reihe beschäftigen und haben so die Chance aufgrund der unmittelbaren zeitlichen Nähe Gleiches und Änderungen deutlicher wahrzunehmen. Vieles bleibt schlicht gleich, wundern Sie sich also nicht, wenn Ihnen an einem Sonntag der Predigttext vertraut vorkommt, denn: genau, Sie haben ihn vor einem Jahr gehört. Die Predigt ist natürlich brandneu und nicht die vom letzten Jahr. Wir freuen uns auf Ihre Reaktionen! Manches ist aber neu gewichtet und gemischt, so werden z.B. mehr Texte des Alten Testamentes zu Gehör kommen, Abschnitte, in denen Frauen vorkommen und eine größere Mischung verschiedener Textarten. Erstmalig werden Psalmen Predigttexte sein und am Ersten Advent geht es gleich los damit. Eine größere Wahlmöglichkeit gibt es beim sog. Wochenlied, dem Lied, das in der Regel nach dem Glaubensbekenntnis gesungen wird. Da soll neben dem traditionellen das neuere Liedgut größere Beachtung finden.

Eine Bemerkung zum Schluss: die vorgeschlagenen Lesetexte und Lieder sind eine Arbeitshilfe für diejenigen, die Gottesdienste vorbereiten und halten, also PfarrerInnen und OrganistInnen und KantorInnen. Sie sind auf den Charakter des jeweiligen Sonntags abgestimmt und daher eine Hilfe, aber kein Gesetz. Es kann immer sein, dass ein Pfarrer oder eine Musikerin aus gegebenem Anlass sich für ganz andere Texte und Lieder entscheidet. Aber Sie haben immer ein Recht darauf die Gründe zu erfahren. Denn den Gottesdienst feiern wir gemeinsam als eine Gemeinde und „Gemeinschaft der Heiligen“, wie wir es jedes Mal im Credo bekennen. Sagen Sie uns also immer gerne, was Sie denken!