Die Zeit des Sehnens
Uns steht ein Monat des Wartens bevor. Des Wartens und der Vorfreude. Ständiger Begleiter in diesem Monat ist leider oft der Stress. Das muss noch erledigt werden, wie schaff ichs die Verwanden noch zu besuchen, und das Weihnachtsgeschenk muss ich auch noch besorgen. Solche Gedanken kennen Sie bestimmt selbst. Ich dachte mir, lassen Sie uns doch gemeinsam in die Losungen schauen, welcher Spruch uns den in diesem kommenden Monat begleiten soll.
„Meine Seele wartet auf den Herrn, mehr als die Wächter auf den Morgen.“ Ps 130,6
Ein Wächter der auf den Morgen wartet, er wartet darauf das seine Arbeit endet und er vielleicht zu seiner Familie heimkehren kann. Das kennen Sie bestimmt ebenfalls. Man ersehnt den Augenblick sehr, an dem man zu einem lieben Menschen heimkehren kann. Wenn das Tag- oder in dem Fall Nachtwerk getan ist.
Im Vers heißt es „Meine Seele wartet auf den Herrn, mehr als die Wächter auf den Morgen“. Ein innerliches Sehnen, stärker als alles andere. Das Sehnen nach dem Herrn, nach dem Kind in der Krippe, aber auch nach dem, der für mich einsteht und schlussendlich mir meine Last nimmt und am Kreuz stirbt. Es ist stärker als alles irdische Sehnen sein kann. Dieses Sehnen nach dem Herrn, dem König teilten auch schon die Hirten und die Könige in der Weihnachtsgeschichte. Die Könige deren Sehnsucht sie von weit her zur Krippe führten. Und die Sehnsucht der Hirten, die obwohl ihnen das Ganze zu Beginn nicht geheuer war und sie sich fürchteten, sie trotzdem zum Kind führte.
Lassen Sie uns auch in unserer heutigen Zeit versuchen, diese tiefe Sehnsucht in uns zu spüren. Ihr Platz einzuräumen, trotz jeglichen Stress außenrum. Diese Sehnsucht bringt Menschen, Gemeinden zusammen. Wir teilen alle dieses Gefühl des Suchens und der Sehnsucht. Welches uns am Ende zum Vater führt.
Bleiben Sie behütet
Ihre Diakonin Veronika Jung
Du bist die Ruh,
Der Friede mild,
Die Sehnsucht du
Und was sie stillt.
Ich weihe dir,
Voll Lust und Schmerz
Zur Wohnung hier
Mein Aug und Herz.
Kehr ein bei mir,
Und schließe du
Still hinter dir
Die Pforte zu.
Friedrich Rückert