Gedanken zur Jahreslosung von Pfarrer Bernd Schindler
Liebe Besucherinnen und Besucher,
Sie kennen wahrscheinlich die Geschichte, das Gleichnis vom barmherzigen Vater oder wie man es auch nennt – vom verlorenen Sohn.
Es ist die Erzählung Jesu von dem jungen Mann, der auszog, unterwegs Vieles und auch ein Stück weit sich selbst verliert und der schließlich dann wieder zu seinem Vater zurückkehrt, von dem er liebevoll empfangen wird.
Das Besondere an dieser Erzählung ist sicher die vergebende und vor allem fröhliche Liebe des Vaters, der seinen Sohn in die Arme und wieder bei sich aufnimmt.
Was wir aber manchmal übersehen ist die Bewegung des Sohnes. Aber auch die ist von Bedeutung. Der junge Mann erinnert sich an den Vater. Er holt sich vor Augen, wie gut und heilsam es war, in dessen Nähe zu leben. Und so kehrt er zurück. Mit bangem, auch demütigem Herzen. Er erwartet nicht viel, nicht das Große sofort. Aber er hat doch eine Ahnung, eine kleine Hoffnung auf Befreiung, Heilung und Angenommen sein. Und es wird gut. Auch der Mann musste sich bewegen.
„Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ (Joh 6,37)
Das Bibelwort für das kommende Jahr führt uns vor Augen, dass wir zu Jesus und zu Gott immer kommen dürfen. Dass wir nicht abgewiesen werden, egal – mit was wir kommen. Im Glauben können wir Heilsames für unsere Gedanken- und Gefühlswelten finden. Gott ist vergebend, fröhlich und liebevoll. Das sollen wir mitnehmen in dieses Jahr.
Dabei dürfen wir aber eben auch nicht vergessen, dass wir uns mitbewegen müssen. Es beginnt bei der Ehrlichkeit zu uns selber. Beim Einsehen in die eigene Wirklichkeit. In das, wie ich handle und lebe. In das Wagnis und den Mut, so wie wir sind, damit zu Gott zu kommen.
Liebe Besucherinnen und Besucher,
im letzten Jahr haben sich manche Türen und Herzen verschlossen. Wenn wir bei Gott willkommen sind, dann soll es auch unsere Herzen wieder weiten.
Vielleicht gibt es ja auch Menschen, die bei uns anklopfen – und die wir dann nicht abweisen. Vielleicht gibt es Menschen, auf die ich mich zu bewegen sollte, damit Fröhliches, Heilsames und Liebevolles geschehen kann.
Viel gute Bewegung wünsche ich uns allen in diesem Jahr,
bleiben Sie behütet,
ganz herzlich Ihr,
Bernd Schindler.