Gedanken zum Sommer

„Ich will dich segnen […] und du sollst ein Segen sein.“

sagt Gott zu Abraham im 1. Buch Mose im 12. Kapitel

 

Gottes Segen begegnet uns oft. Er wird uns zugesprochen, am Ende eines Gottesdienstes, in Andachten, im persönlichen Gespräch miteinander oder im Gebet. So wie Gott Abraham segnet, so sind auch wir gesegnet und sollen ein Segen sein.
Aber Segen ist so ein großes Wort – wie werde ich selbst zum Segen? Wie spüre ich den Segen? Was kann ich tun, wenn ich ihn nicht spüre?

„Gott, dein guter Segen ist wie ein großes Zelt“ heißt es in einem Kinderlied. Und ich finde diesen Vergleich sehr passend.
Ein Zelt bietet uns Zuflucht, Schutz vor dem Regen oder der Sonne. In einem Zelt können wir uns verstecken, wenn uns alles zu viel wird, wir können uns darin wärmen und uns Zeit für uns selbst nehmen. Und wir können ein Zelt miteinander teilen, darin Abenteuer erleben und auf große Reise gehen. Und genauso ist es mit dem Segen. Gottes Segen beschützt uns. Er ist immer bei uns und ist Schutz und Schirm vor allem Bösen. Der Segen spannt sich über uns wie ein Zelt, allezeit und immerdar. Wenn ich die Augen zum Himmel heben, dann sehen ich Gottes Zelt, sein Himmelszelt, das sich wie sein Segen über mich spannt.
Gottes Segenszelt ist kein abgeschlossener Raum wie das Zelt, das man zum Camping mitnimmt. Das Zelt ist unermesslich groß, es hat keine geschlossenen Türen, die Ränder sind offen, jeder und jede ist willkommen.

Aber manchmal bekomme ich das Gefühl, dass mein Segensdach schief wird. Dass es Löcher hat und der kalte Wind hineinzieht. Dann spüre ich Gottes Segen nicht, verliere den Kontakt zu ihm im Trubel und der Hektik des Alltags. Gerade wenn etwas geschieht, dass ich einfach nicht begreifen kann und will, dann vermisse ich ihn, den Segen.
Gottes Liebe und Gottes Segen drückt sich für mich besonders in einem aus – in der Gemeinschaft mit anderen Menschen.
Im Miteinander können wir uns gegenseitig helfen, den Segen wieder zu spüren. Und dabei können wir füreinander zum Segen werden. Wenn jemand schwankt, kann man ihm eine Stütze sein. Wenn jemand Hilfe braucht, dann können wir zum Segen für unser Gegenüber werden. Aber genauso wichtig, wie der Segen füreinander ist, so ist er auch wichtig für uns selbst. Wir können zum Segen für uns werden, in dem wir zufrieden mit uns sind, auch mal fünfe grade sein lassen und nicht zu kritisch zu uns selbst sind. Dadurch gibt man sich selbst ein gutes Gefühl, ein Gefühl, gesegnet zu sein.

Segen ist ein großes Wort, finde ich. Aber er beginnt oft ganz klein. Durch kleine Unterstützungen, ein gutes Wort, ein Lächeln, kann man jemand anderem eine Freude bereiten. Man muss sich keine großen Taten vornehmen, sondern kann einfach beginnen ein Segen zu sein.

Und so wünsche ich ihnen für diesen Sommer, dass Sie die Sonne auf ihrem Gesicht spüren und sich daran erinnern, dass sie gesegnet sind!

Bleiben Sie gesund und behütet,

Ihre Sara Makari