Gedanken zur Passionszeit von Amelie Hofmann und Pfarrer Bernd Schindler

Liebe Damen und Herren,

besinnlich war eigentlich die Weihnachtszeit. Advent und Weihnachten sind die Tage im Jahr, bei denen wir immer mal wieder das Wörtchen verwenden. „Besinnliche Weihnachten.“

Nun, wir alle wissen, in den letzten Tagen des Jahres ist es meist gar nicht so einfach. Man ist ein wenig hin- und hergeworfen zwischen der schönen Beleuchtung, den Gedanken, die man sich um seine Liebsten macht, vielleicht auch der klein–aufkeimenden Sehnsucht nach Frieden einerseits und andererseits den Weihnachtsfeiern, den Stressmomenten und „Last Christmas“- Melodien im Ohr samt Glühwein im Blut.

Vielleicht – und auch wenn das eher ungewohnt daherkommt – ist die Passionszeit die geeignete Phase im Jahreslauf, die man zur Besinnung – Besinnlichkeit inklusive einer gewissen Ernsthaftigkeit nutzen könnte.

Die Wochen von Aschermittwoch bis Ostersonntag begehen ja mittlerweile viele Menschen als bewusste Entbehrungs- oder Fastenzeit. Man verzichtet auf Alkohol, Fleisch, Konsum, Meckern, Rauchen oder Etwas ganz Anderes, um sich selber wieder ein wenig einzunorden.

„Was ist Gewohnheit in meinem Leben? Was könnte weniger Raum bei mir bekommen? Was habe ich verlernt wirklich zu schätzen?“

Der Verzicht, das Fasten lässt uns nachdenken und überlegen – laut Duden bedeutet genau das Besinnung.

„Zur Besinnung kommen“ steht nun dafür, dass man aus einer Ohnmacht zurückkehrt oder eine (neue) Erkenntnis erlangt. Auch das passt zu diesen Tagen. Denn der bewusste Verzicht kann einem verhelfen (wieder) ein wenig mehr das Steuerrad über das eigene Leben in die Hand zu bekommen.

Geht man im Duden dem Wortfeld weiter nach, dann findet man unter „Besinnlichkeit – eine ruhige Stimmung, nachdenkliche Haltung, Zustand innerer Einkehr.“

Wer sich äußerlich den Reizen entzieht, ist ja in der Tat näher bei sich. Und wenn man dann schon einmal da ist – etwas flapsig gesagt – könnte man auch bei sich schauen, was mir Halt und Orientierung im Leben ist, ja vielleicht sogar welche Bedeutung Gott bei mir hat.

Als Christen hören wir von einem Gott, der uns in Jesus seine Liebe zeigen will. Der uns im Leben, Sterben und dann dem Auferstehen Jesu zeigen möchte, dass es bei Gott Hoffnung gibt. Ja, dass es Nichts geben wird, das sich zwischen uns und Gott stellen kann. Nicht einmal der Tod.

Liebe Damen und Herren,

letzte Woche hat Amelie Hofmann, eine 14jährige Schülerin ein Praktikum bei uns gemacht. Sie hat Vieles über das Gemeindeleben und den Pfarrberuf erfahren können, hat auch Vieles gesehen und reflektiert. Und, was ganz besonders schön ist, sie hat sich einen Moment der Besinnung genommen – darüber, wie sie zu Thema der Passionszeit, wie sie zu Tod, Gott und Jesus steht.

Es ist dabei ein beeindruckendes Gedicht herausgekommen – das wir mit ihrer Erlaubnis hier nun zeigen.

(sie hat es in ihrer zweiten Muttersprache, dem Englischen, formuliert; das fiel ihr so einfacher – falls Sie Übersetzungshilfe brauchen, rufen Sie uns gerne an)

Vielleicht machen Sie ja es unserer Praktikantin nach. Denken Sie nach, besinnen Sie sich und schreiben es auf. Es sind Worte, die es wert sind (ob man sie anderen zeigt oder nicht).

Insofern wünsche ich Ihnen für die kommenden Wochen,

viel besinnliche Zeit,

Alles Liebe,

Ihr Pfarrer Bernd Schindler.

 

 

 

 

Death

One word

One word yet with a million different meanings

Pain, sorrow, darkness,

Waiting

Waiting one´s entire life

Waiting for one´s last breath

Resting after a life long or short lived

Yet many fear death

They fear of not living life to its full potential before it´s too late.

God is with us on our path to death.

He was with Jesus Christ when his life took a fateful turn.

God was with him during his brightest and darkest times.

God was with him as he was betrayed by one of his close allies.

God was with him as he carried the cross.

God was with him as he was nailed to the cross.

God was with him as he died in silence.

God chose hope.

He chose hope for humanity.

The resurrection of Jesus Christ was his sign for hope.

God was with him all the way.

God was with Jesus at his first breath to his very last.

God helped him, nurtured him, was a safe space for him.

Until his very last breath.

After that there is only hope.

After a time of great pain, sorrow and darkness, there is only hope.

Hope.

 

Amelie Hofmann