Osternacht im Martin-Schalling-Haus
Denn das Wichtigste ist
Dass das Feuer nicht aufhört zu brennen
Denn sonst wird es ganz bitterlich kalt
Ja, die Flammen im Herzen
Die sind durch nichts zu ersetzen
Darum halt sie am Laufen solang bis es qualmt
(Jan Delay – Feuer)
Die Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag war besonders im Martin-Schalling-Haus: 17 Jugendliche wachten gemeinsam mit Diakonin Sara Makari am Lagerfeuer. Gemeinsam wurde gespielt, gesungen, gebetet – und gewartet. Gewartet auf das Licht. Auf den Morgen. Auf Ostern.
Wir haben viel erlebt in diesen zwölf wachen Stunden: Nach einem leckeren Kartoffelbuffet feierten wir Andacht am Lagerfeuer. Während Jan Delays Song „Feuer“ erklang, entfachten wir das Feuer– als Symbol für das innere Feuer in uns allen. Ein Feuer, das manchmal zu erlöschen droht, wenn wir kraftlos sind, verletzt werden oder Enttäuschung erleben. In der Andacht haben wir uns vorgestellt, wie sich die Jünger Jesu nach seinem Tod gefühlt haben müssen – verzweifelt, mutlos, ohne Hoffnung. Und doch, am Ende der Dunkelheit kommt das Licht: die Auferstehung. Genau wie bei uns – wir haben die Nacht durchgehalten, das Feuer am Laufen gehalten, auf die ersten Sonnenstrahlen gewartet. Und so wurde das Feuer zum Zeichen für Hoffnung, für Kraft, für das Leben.
Danach war Zeit: zum Singen am Lagerfeuer, zum Spielen, zum Kennenlernen, zur Fackelwanderung in der Dunkelheit, für viele Runden Werwolf am Lagerfeuer und – wie auch in den letzten Jahren – zum gemeinsamen Brot backen.
Das frisch gebackene Brot wurde am nächsten Morgen im Osternachtsgottesdienst mit der Gemeinde geteilt. Um 5 Uhr feierten wir mit der Gemeinde zusammen die Auferstehung: Der Herr ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden!
Müde, aber erfüllt, sind wir danach nach Hause gegangen. Es war wieder eine dieser Nächte, die nachklingen. Eine Nacht, in der Gemeinschaft spürbar wurde. Eine Nacht voller Wärme, Licht und Hoffnung. Eine Nacht, in der das Feuer nicht aufhörte zu brennen.